Im faustischen Fieber
Faust und Goethe hatten mit München so viel zu tun, wie das CSU-Parteibuch mit Grips und Empathie. Dennoch: Das kleine Dorf mit Herz für Geld und Gier am südöstlichen Rande von Bayern ist im „Faust“-Fieber. Man entdeckt sich das Renaissance-Menschlein und den hessischen Dichterfürsten wieder, lässt in Ex-Gymnasten-Köpfen die Reclam-Erinnerungen auftauchen und den Bildungsbürger mit Tendenz zu Fremdenskepsis Sprichwörter wie „Das ist des Pudels Kern“ lispeln. Aber man muss es den Machern dieses Faustfiebers lassen: Sie haben nur wenig falsch gemacht.
Mephisto und Gretchen im Linoldruck mit Schmincke Druckfarbe (schwarz, rot, gelb) auf Buchpapier („Webers Allgemeine Weltgeschichte“, 1879; völlig zerfressene Bände).
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