Das Haus im Haus
Zeitlos ist das Phänomen, dass Frauen ihre Männer in ihrem Haus Schritt für Schritt in den Keller drängen – oder auch in die Garage. Hobbykeller heißt es dann euphemistisch und „Hier hast Du Platz“. Und so richten sich die langsam ergrauenden oder schütter werdenden Herrschaften in den ihnen zugewiesenen tageslichtlosen Gevierten ein. Sie trösten sich mit Ruhe und ungestörtem Revier im Haus. Sie glauben, dort zusammen mit dem kalten Fliesenboden und den Spinnenweben in den Ecken ihre Freiheit zu finden. Eine Freiheit die da heißt, den ölverschmierten Lappen ölverschmiert sein zu lassen. Die Hobelspäne gemütlich dort liegen zu lassen, wo sie einst landeten. Dem ausgebauten Vergaser und der geleerten Bierflasche willkürliche Plätze zuzuweisen und bei allem Tun und Werkeln Musik zu hören, die sonst niemand hören mag.
Das „Papa ante portas“-Phänomen hat schon Loriot einst trefflich beschrieben. Und auch dieses Bild eines Hauses in Gouache und gewalzter Linolfarbe ist im Keller entstanden.
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