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Platz nehmen und bleiben

Geht auch: In Trieste gibt es Kaffeehäuser wie das San Marco, die viel mehr sind als nur profane Coffee To Go Buden mit Pseudo-Hippster-Anstrich. Denn sie laden zum Verweilen, zum Bleiben, zum Sein ein. Hier darf man stundenlang mit einem einzigen Getränk an einem der runden Marmortischchen Platz nehmen, ohne dass irgendjemand daran Anstoß nähme. Und so sitzen in jeder Ecke Menschen mit Zeitung oder Laptop oder Notizbuch und studieren in aller Ruhe, was sie studieren zu haben. Oder man sitzt und palavert oder man schaut nur den anderen zu. Und es kommen Menschen, die etwas zu besprechen oder zu diskutieren haben, Pläne wie Theaterstücke oder eine Architektur oder eine Demonstration. Es lässt sich hier sogar gemeinsam lernen in Sprachkursen zum Beispiel. Und wer mag, kann in einem ganzen Flügel des San Marco in Büchern stöbern und auch kaufen. Solche Häuser wie das San Marco sind Tempel des geistigen Austauschs und der seelischen Inspiration.

(c) Andreas Erber

Jeder meiner Abende in Trieste verbringe ich bei einem Kaffee, einem Martini rosso und einem Fineliner im Kaffeehaus San Marco und genieße die Poesie der Stunden.

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