Aufwühlen
Vor kurzem zog hier ein Sturm vorbei. Großes Theater der Himmelsgötter. Der Auftakt, eine verstohlene Flittergelichterei am Horizont, dann Verdunkelung. Wolken, Rhinozerossen gleich, im Aufgalopp, erst grau, dann schwarz-schnaubend. Das Rauschen und Zischen in den Bäumen und Hecken wie ein Nachatmen. Dann der König Wind. Er war die Hauptfigur, die Rolle, um die das Stück herum geschrieben wurde. Wind, dem kein Hindernis zu klein und dem kein Hindernis zu groß war. Die Birke im Garten, über Jahre kerzengrad stolz ins Licht gewachsen, für immer verschüchtert krumm gebeugt nach seiner Bekanntschaft. Überall senkten sich hektisch die Rollläden, flog Menschengemachtes quer zu unbestimmten Zielen. Donner war kaum zu hören im Windgeheul. Regen zog in waagerechten Streifen. Dann, nach Schlag dreißig Minuten, war die Vorstellung vorbei und der Sturm weg. Aufgewühlt aber blieb das Herz.
Die Wasserfahrzeuge in wellenbewegter See sind mit Fineliner, uni Posca und Schmincke Horadam Künstleraquarell sind auf Feenpapier gezeichnet worden.
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