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Symbol der Folter

Das christliche Kreuz, wir sehen es hoch oben auf Türmen über unseren Städten, als Halsschmuck, in den (Herrgotts)-Winkeln von Küchen und guten Stuben, es steht an Wegen, hängt an Bäumen und macht den Friedhof erst zum Friedhof. Häufig hängt an den Kreuzen auch noch ein Mensch, in Bronze gegossen, aus Holz geschnitzt, mit blutigen Malen und schmerzender Mimik. In was für einer Gesellschaft leben wir eigentlich, dass wir uns mit dem Symbol eines Folterinstruments bis in den letzten Winkel unseres Alltags umgehen? Schlimmer noch, dass wir uns den Gefolterten häufig auch noch dazu tun? Müsste uns das nicht anwidern? Müssten uns Kirchen nicht wie Folterkeller vorkommen, wie düstere Orte, in denen die Tortur und der Schmerz bildlich und bildhauerisch gefeiert wird – und viele das auch noch Kunst nennen? Mir erscheint das eher wie eine gesellschaftlich akzeptierte Form der Perversion.

(c) Andreas Erber

Gezeichnet in Cluny mit Fineliner, gefärbt mit Schmincke Horadam Künstleraquarell und einem uni Posca Acrylstift.

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