BleistiftGuckstoffZeichnung

Madame Pandora de Eisenberg

Gleich vorab: Madame de Eisenberg hat es wohl nie gegeben. Sie ist einer Laune entsprungen, die meine Laune war. Ihr Name ist entlehnt vom Macher (oder vornehmer: Couturier) ihres Huts. Aber sie könnte in ihrer Melancholie und ihrer Ambivalenz für den Zeitgeist einer Gesellschaft stehen, welche sich über die Taten und Amouren einer unterbeschäftigten Klasse im 18. Jahrhundert Frankreichs definierte und die erst mit einer blutigen, weil kettensprengenden Revolution endete. Benedetta Cravieri schreibt über den adligen Zeitvertreib, indem sie Besenval zitiert: „Man bedarf eines Publikums, um die Gleichgültigkeit abzuschütteln, die stets im Hintergrund lauernde Langeweile zu vertreiben, den Funken Glut anzufachen, der unerlässlich ist in einem kollektiven Spiel, bei dem der Einsatz für die Männer der Besitz, für die Frauen der gegenseitige Raub ist.“

(c) Andreas Erber

Gezeichnet auf dorée-Profizeichenblock (24 x 32 cm) mit Koh-I-Noor Toison D’Dor 5900 Bleistift und  einem weiteren Bleistift, dessen Hersteller ich aus bereits genannten Gründen nicht mehr benenne.

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